Krebserregende Stoffe in Kosmetika und wie du sie vermeidest

Krebserregende Stoffe in Kosmetik

Nachdem wir uns in vorherigen Blogartikeln - siehe weiter unten "Diese Blogartikel könnten dich ebenfalls interessieren" - schon mit anderen problematischen Inhaltsstoffen in Kosmetika beschäftigt hatten, widmen wir uns im heutigen Artikel den potenziell krebserregenden Stoffen.

Bei diesen Inhaltsstoffen herrscht oft noch keine Einigkeit in der wissenschaftlichen Community, ob sie denn nun Krebs erregen (können) oder nicht bzw. liegen noch nicht genügend aussagekräftige Studien vor. Daher werden die Stoffe meist als "potenziell krebserregend" eingestuft - laut EU-Kosmetikverordnung verboten sind sie aber deswegen noch lange nicht. Denn diese untersagt Inhaltstoffe meist erst, wenn eindeutig bewiesen wurde, dass diese schädlich sind.

Als Naturkosmetikhersteller sind wir allerdings der Meinung, dass das Vorsorgeprinzip angewandt werden sollte: Inhaltsstoffe, die potenziell schädlich sein könnten, sollen gar nicht erst in Kosmetik verwendet werden! Deshalb wollten wir euch im Folgenden die wichtigsten Informationen zu potenziell krebserregenden Stoffen präsentieren. Denn nur wer sich konsequent informiert, kann gute Entscheidungen treffen.

Welche Inhaltsstoffe in Kosmetika sind potenziell krebserregend?

  • Aluminiumsalze
  • Paraffine (erdölbasierte Kohlenwasserstoffe wie z.B. Paraffinöl oder Vaseline)
  • Parabene (hormonell wirksame Stoffe)
  • Erdölbasierte PEG-Derivate 
  • BHA oder BHT (Antioxidationsmittel)
  • Formaldehyde, Formaldehydabspalter, PHMB (Konservierungsmittel; nur das erste ist in Europa verboten)
  • Benzophenone (synthetische UV-Filter) 
  • Farbstoffe, die aromatische Amine freisetzen
  • Titandioxid (nur wenn es eingeatmet wird, nicht durch Auftragen auf die Haut; in Sprayform ist es daher verboten)
  • Duftstoffe aus Moschus 
  • Nanopartikel wie Kohlenstoff-Nanoröhren oder Titandioxid

Wo kommen diese potenziell krebserregenden Stoffe am häufigsten vor?

  • Deodorants (Aluminiumsalze)
  • Zahnpasta (Aluminiumsalze)
  • Lippenstifte bzw. Lippenpflege (Aluminiumsalze, Paraffine)
  • Duschgel (Duftstoffe auf Moschusbasis)
  • Shampoo (PEG-Derivate, Duftstoffe auf Moschusbasis)
  • Cremes (Paraffine)
  • Lotionen (Paraffine)
  • Körperöle (Paraffine)
  • Babypflege (Paraffine)
  • Sonnenmilch, Gesichtscreme oder Lippenbalsam mit UV-Filter (Bezophenone)
  • Mascara (BHT, Paraffine)

Wie vermeidest du potenziell krebserregende Stoffe in Kosmetika?

  • Verwende zertifizierte Bio- und / oder Naturkosmetik: Bei dieser ist der Einsatz der allermeisten potenziell problematischen Stoffe strikt verboten, da das Vorsorge-Prinzip zur Anwendung kommt. Achtung, dies gilt nur für Bio- bzw. Naturkosmetik mit vertrauenswürdigen Siegeln!
  • Kontrolliere die INCI-Liste auf der Verpackung auf folgende Inhaltsstoffe:
    • Aluminium Silicate
    • Aluminium Chlorohydrate
    • Paraffinum Liquidum
    • Petrolatum
    • Paraffin
    • Ozokerite
    • Mineral Oil
    • Ceresin
    • Microcristallina Wax
    • Cera Microcristallina 
    • Formaldehyde
    • Polyaminopropyl Biguanide
    • BHT
    • BHA
    • C.I. (für "Colour Index") gefolgt von einer Nummer
    • Benzophenone-3 (Bp-3), Benzophenone-2 (Bp-2), Benzophenone-1 (Bp-1)
    • PEG: Erkennbar an der Vorsilbe „PEG-“, gefolgt von einer Nummer, oder Wörtern, die auf „eth“ enden - zum Beispiel Sodium Laureth Sulfate
    • Parabene: siehe Hormonell wirksame Chemikalien in Kosmetika ...
    • Moschusverbindungen müssen leider nicht auf der INCI-Liste deklariert werden und sind daher auch nicht darüber identifizierbar
    • Auch bei Nanopartikeln besteht keine Kennzeichnungspflicht bei Kosmetika

In diesem Sinne ... schau auf dich, indem du genau hinschaust! 

 

Quellen:
Geo.de, "Versteckte Inhaltsstoffe in Kosmetik und deren Gefahren"
Süddeutsche Zeitung, 26.05.2015, "Stiftung Warentest findet mögliche Schadstoffe in Kosmetika"
Verbraucherzentrale, 26.2.2021, "Kosmetik: Inhaltsstoffe, Kennzeichnung und unerwünschte Wirkungen"
Öko-Test, 2.12.2020, "Bedenkliche Inhaltsstoffe in Kosmetik: Bei diesen Zutaten sollten Sie hinschauen"
Die Umweltberatung, "Bedenkliche Stoffe in Kosmetik"
Br.de, 12.08.2019, "Wie gefährlich sind Parabene in Kosmetika?"
Global 2000, "Kosmetik-Check 2016"
Zdf planet e, 13.10.2019, "Gifte, Daten, Risiken"
Ethik.Guide, 2018, "Zum Sterben schön? Schadstoffe in der Kosmetik"
SWR, 5.2.2020, "Gefährliche Kosmetik aus der Apotheke?"
Codecheck.info, 5.12.2015, "Kosmetik: Vorsicht bei diesen Inhaltsstoffen"
Morgenpost.de, 6.2.2021, ""Öko-Test" findet krebserregende Stoffe in Mascaras"
Bund.net, "Hormonell wirksame Schadstoffe in Kosmetika"

 

Diese Blogartikel könnten dich ebenfalls interessieren:

Naturkosmetik und ihre Labels - Von A wie ausgedacht bis Z wie zertifiziert

Was ist PEG? Und warum du es vermeiden solltest

Was verbirgt sich hinter Begriffen wie "dermatologisch getestet"?

Hormonell wirksame Chemikalien in Kosmetika ...

Wie tierversuchsfrei ist europäische Kosmetik tatsächlich? 

Antioxidantien in Kosmetik

Glycerin in Kosmetik

Pflanzenöle vs Mineralöle in der Hautpflege

Duschgel / Shampoo vs. Naturseife

Zurück zum Blog

1 Kommentar

Ich habe gestern herausgefunden, dass meine Mascara und mein Konturstift krebserregende sind.. Von meinem Concealer und meinem Blush weiß ich es nicht, aber habe jetzt Angst. Welche Produkt könnte ich benutzen, die zu 100% nicht krankheitserregend sind ?

Aliyah

Hinterlasse einen Kommentar