Peeling ist gut für die Haut

20. Mai 2024

Regelmäßige Peelings gehören für viele zur Beautyroutine: Sie versprechen strahlenden Teint, verjüngende Effekte und Hilfe bei Hautproblemen.

Doch sind Peelings wirklich gut für die Haut? Und was muss man bei ihrer Anwendung beachten?

Sehen wir uns das Ganze etwas näher an.

Die verschiedenen Arten von Peelings

Menschen versuchen schon seit Langem, ihr Hautbild mithilfe von Peelings zu verbessern. Im alten Ägypten kamen Salze und Alabaster vermischt mit Tierölen zum Einsatz, in Indien verwendete man eine Mischung aus Bimsstein und Urin.

Heutzutage stehen etwas feinere Peelings zur Verfügung.

Es gibt 3 große Gruppen:

Mechanische Peelings

Die meisten frei verkäuflichen Produkte, die man daheim in Eigenregie anwenden kann, fallen in diese Kategorie.

Der Peeling-Effekt wird durch kleine mechanische Partikel wie Zuckerkristalle, pflanzliche Partikel wie Jojobawachsperlen, mineralische Teilchen wie Meersalz, Sandpartikel, Heilerde, Kleie, Silikate oder synthetische Polymere erreicht. Die Wirkung ist eher oberflächlich und hat keinen Einfluss auf tiefere Hautschichten.

Die aufwändigere Variante des mechanischen Peelings, die von Profis durchgeführt wird, nennt man Mikrodermabrasion.

Chemische Peelings

Diese kommen meist in Kosmetikstudios zum Einsatz und arbeiten mit Säuren (Salicyl-, Vitamin A- oder Fruchtsäuren), die die Verbindung zwischen den Hornzellen lockern und so deren Entfernung erleichtern.

Auch das deutlich stärkere Phenol-Peeling, das die Haut mithilfe von Alkohol verätzt und eine komplette Hautschicht entfernt, gehört zu den chemischen Peelings.

Enzympeelings, die als sanftere Variante gelten, zählen ebenfalls zu den chemischen Peelings. Hier werden eiweißspaltende Enzyme eingesetzt, um nur die äußerste Hautschicht abzulösen.

Grundsätzlich lassen sich chemische Peelings je nach Konzentration / Stärke der verwendeten Inhaltsstoffe in oberflächliche, mittlere und tiefe Peelings unterteilen.

Physikalisches Peeling

Bei dieser Methode wird die Haut mithilfe eines Laserstrahls abgetragen, der je nach Bedarf nur die oberste Schicht entfernt oder aber tiefer arbeitet.

Pro und Kontra der unterschiedlichen Methoden

Mechanisches Peeling

PRO

Entfernt abgestorbene Hautpartikel - die Haut wird danach als strahlender, weicher und glatter empfunden.
Entfernt Schmutz und Schweiß aus Poren und Fältchen.
Beugt eingewachsenen Härchen vor.
Die oft im Peeling enthaltenen zusätzlichen Inhaltsstoffe (wie z.B. Öle) können eine pflegende Wirkung entfalten.

KONTRA

Es ist gar nicht notwendig, abgestorbene Hautpartikel mechanisch zu entfernen - unsere Haut erneuert sich ganz von alleine etwa alle 28 Tage und stößt dabei auch die alten Hautzellen ab.
Lang anhaltende verjüngende Effekte sind von handelsüblichen Peelings nicht zu erwarten.
Zur Entfernung von Schmutz und Schweiß reicht auch die normale Reinigung der Haut, niemand bekommt durch den Verzicht auf Peeling hygienische Probleme.
Zu häufiges oder aggressives Peeling kann der Haut Schaden zufügen.
Um in den Genuss der pflegenden Eigenschaften von z.B. Ölen zu kommen, benötigt man kein Peeling – man kann diese auch einfach ohne Schleifpartikel verwenden.
Manche Peelings enthalten umweltschädliche synthetische Polymere, Schwermetalle wie Arsen oder Blei, PEG-Verbindungen, potenziell krebserregendes Formaldehyd, potenziell hormonell wirksames Diethylphthalat oder potenziell allergieauslösende Duftstoffe.

Chemische Peelings

PRO

siehe mechanische Peelings

KONTRA

Die hohen Säuregehalte von 30 bis zu 80 % können die Haut bei zu langer Anwendung reizen.
Im schlimmsten Fall können kann es sogar zu Verätzungen mit Narbenbildung und Pigmentstörungen kommen.
Entsprechende Warnhinweise auf den Produkten sucht man oft vergeblich.
Der Einsatz von Fruchtsäuren in kosmetischen Mitteln ist in der EU-Kosmetikverordnung größtenteils nicht klar geregelt. Die einzige Ausnahme bildet Salicylsäure – diese ist mit maximal 2 % im gebrauchsfertigen Produkt beschränkt.

Physikalische Peelings

Solltest du dich für ein Laser-Peeling interessieren, sind die Vor- und Nachteile sowie Risiken und potenzielle Nebenwirkungen in jedem Fall mit einem Spezialisten abzuklären.

Was du bei der Verwendung von Peelings beachten solltest

Abstimmung auf die eigene Haut:

Wer schuppende oder sehr empfindliche Haut hat oder Medikamente verwendet, die dazu führen, dass sich die Haut abschält, sollte auf Peelings gänzlich verzichten.
Dasselbe gilt bei aktiver Akne: Hier könnte die Verwendung von Peelings die Entzündungen eher noch verschlimmern.
Bei trockener oder empfindlicher Haut ssollte man Peelings eher nur reduziert einsetzen und auf sanfte Produkte setzen.
Personen mit fettiger oder dickerer Haut können etwas stärkere Peelings verwenden.

Richtige Verwendung:

Die einzelnen Hautstellen jeweils nicht mehr als 30 Sekunden lang sanft (!) mit dem Peeling bearbeiten.
Danach mit lauwarmem Wasser abspülen und eine feuchtigkeitsspendene Creme auftragen.
Nicht öfter als einmal die Woche anwenden (bei aggressiven Peeling-Methode eher noch seltener).
Am besten abends peelen, da die Haut durch das Entfernen der obersten Schicht temporär lichtempfindlicher wird. Über Nacht kann sie sich etwas erholen.
Nie bei offenen Wunden oder Sonnenbrand Peelings verwenden.

Peelings mit hohem Säuregehalt oder professionelle Peelings sollten immer nur bei Dermatolog*innen oder medizinischen Kosmetiker*innen oder spezialisierten Ärzten durchgeführt werden.

Fazit

Mechanische Peelings sind bei richtiger Verwendung und unter Beachtung gewisser Vorsichtsmaßnahmen meist sicher in der Anwendung, bei chemischen und physikalischen Peelings ist etwas mehr Vorsicht geboten.

Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann auf Peelings aber auch komplett verzichten, denn unbedingt notwendig sind sie nicht, um schöne strahlende Haut zu haben.

Quellen:

https://www.gesundheits-lexikon.com/Therapie/Faltenbehandlung/Peeling

https://www.apotheken.de/news/13524-peeling-kann-der-haut-stark-schaden

https://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=2&Thema_ID=4&ID=3610

https://www.test.de/Peelings-Zu-viel-Saeure-kann-die-Haut-reizen-5917226-0/

https://www.oekotest.de/kosmetik-wellness/Koerperpeeling-Test-Geht-es-auch-ohne-Mikroplastik_13518_1.html

https://www.schweizer-illustrierte.ch/style/beauty/wie-gut-sind-gesichtspeelings-wirklich-287177

https://www.oekotest.de/kosmetik-wellness/Ist-Peeling-wirklich-gut-fuer-die-Haut_13584_1.html

https://www.oekotest.de/kosmetik-wellness/Gesichtspeeling-Test-Sebamed-Cattier-und-Burts-Bees-nur-mangelhaft_14380_1.html

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